Vor 150 Zuschauern lieferte der heimische DSC Hanseat auf dem Dulsberger Sportplatz Vogesenstrasse dem zwei Klassen höher einsortierten Bezirksligisten HFC Falke einen spannenden Pokal-Fight. Das Ergebnis - 0:3 für die Gäste - spiegelt dabei weniger den kaum erkennbaren Klassenunterschied wieder, vielmehr ist es Ausdruck der grösseren Effektivität der Falken beim Ausnutzen von Abwehrfehlern.

Trainer Ercan Kurt schickte seine Hanseaten mit einem 4:5:1-System auf den Platz. Das taktische Konzept sah vor, die Gäste durch ein kompaktes Mittelfeld zu neutralisieren und über die schnellen Außenspieler Lukas Haenle und Niels Douanla-Ghonda Kontersituationen auszunutzen. Im Ergebnis gab es in den ersten 30 Minuten ein weitgehend chancenarmes Spiel, in dem die Abwehrreihen alles im Griff hatten. Das 0:1 in der 30. Minute resultierte folgerichtig nicht aus einem gelungenen Spielzug, sondern aus einem Abwehrfehler: Bei einer an sich harmlosen Flanke aus dem Halbfeld ließ Chahid Meskini seinen Gegenspieler Niclas Schlaffke am Elfmeterpunkt zum Kopfball kommen, der nicht allzu wuchtige Kopfstoss senkte sich als Bogenlampe ins obere rechte Tordreieck der Dulsberger.

10 Minuten später eine ähnlich fehlerhafte Situation auf der Gegenseite: Die Falken-Abwehr spielt einen unkontrollierten Fehlpass in die Füße des völlig frei stehenden Lukas Haenle, doch der zieht aus 14 Metern knapp links vorbei. So ging es mit einer nicht unbedingt verdienten Führung der Gäste in die Pause.

Die 20 Minuten nach der Pause brachten dann die Entscheidung. Zunächst zögerte DSC-Keeper Lars Peemöller im Anschluss an eine Ecke mit dem Herauslaufen, der Ball flipperte anschliessend am 5-Meter-Raum der Dulsberger herum, um dann letztlich von dem Falken Bennett Schlechtweg zum 0:2 über die Linie bugsiert zu werden. Sah es zunächst so aus, als wäre die Moral des DSC gebrochen, folgte dann das Drama des Niels Douanla-Ghonda. Zunächst schob er aus 2 Metern frei vor dem Falken-Tor eine Flanke von Lukas Haenle 30 Zentimeter am linken Torpfosten vorbei, dann setzte er sich im Zweikampf durch, steuerte allein auf das Falken-Tor zu und ... schob den Ball wieder knapp am linken Torpfosten vorbei.

Danach verfiel das Spiel zunächst wieder in den bekannten Modus zweier sich weitgehend neutralisierender Mannschaften. Erst als die Dulsberger 15 Minuten vor Schluss ein größeres offensives Risiko eingingen, gab es dann auch mal ein richtiges Tor aus dem Spiel heraus: Der Falke Marvin Harwardt zog von links in die Mitte und traf mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze ins rechte untere Toreck. Doch damit nicht genug der Dulsberger Ineffektivität: Kurz vor Schluss erkämpfte sich der eingewechselte Boris Popovic im Falken-Strafraum den Ball, doch statt seine Schusschance zu nutzen, suchte er in der Mitte vor dem Tor Lukas Haenle, der ebenfalls aus kurzer Entfernung scheiterte.

Zieht man die Zahl der klaren Torchancen heran, so ist der Erfolg der Falken vielleicht nicht unverdient, aber eben eher Ausdruck einer grösseren Effektivität im Ausnutzen derselben, weniger einer spielerischen Überlegenheit oder eines Klassenunterschieds. In jedem Fall ist das Spiel der Dulsberger wie die erfolgreiche Saison-Vorbereitung ein Hinweis darauf, dass mit dem DSC Hanseat in der anstehenden Saison zu rechnen ist.

Der DSC Hanseat spielte mit: Peemöller - Wagner, Meskini (Cabral), Roufin (Tursic), Ljiljak - Haenle, Topal, Amidu, Salinas (Popovic), Douanla-Ghonda (Y. Kurt) - H. Kurt (Krohn) - Auswechselbank: Seidi, Borgwardt


Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 08.08.2021 um 15:59 von: (Aktueller Stand vom 08.08.2021 um 16:54)
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