1 Punkt gewonnen, 2 verloren: DSC Hanseat startet mit 4:4 bei Poppenbüttel II in die neue Saison

"Ich hätte vor dem Spiel ohne Zögern den einen Punkt genommen, aber nach einer 3:0-Führung am Ende nur 4:4 zu spielen, darf uns einfach nicht passieren" - so das Fazit von Trainer Ercan Kurt nach einem bis in die Schlussminute umkämpften Saisonstart des DSC Hanseat beim Mitaufsteiger SC Poppenbüttel II. Der Hintergrund dieser Äußerung: bedingt durch Verletzungen, Erkrankungen, Urlaube und arbeitsbedingte Verhinderungen stand den Dulsbergern an diesem Samstag nur ein Rumpfkader zur Verfügung, der auf der Auswechselbank sogar durch 2 Spieler der DSC-A-Jugend aufgefüllt werden musste.

Dieser Rumpfkader aber versetzte seinen Trainer in ein unerwartetes, aber äußerst erfreuliches Erstaunen: die erste Halbzeit des ersten Saisonspiels in der Kreisliga 2 sah eine der besten Leistungen der Dulsberger seit langer Zeit. Wie der Live-Ticker der Gastgeber kommentiert: "Hanseat hat hier alles im Griff, die Führung geht komplett in Ordnung". Diese Führung resultierte aus 2 Standardsituationen: Lenard Barkow drückte bereits nach 7 Minuten eine Ecke von Arjan Koci aus kurzer Entfernung ins Tor, Deniz Topal erhöhte in der 35. Minute auf 2:0 nach einem hinter die Mauer gechippten Freistoss von Yakub Gülaz. Den Anschlusstreffer vergaben die Gastgeber nur 3 Minuten später, als DSC-Keeper Umaru Seidi einen Elfmeter von Jan Siegel abwehren kann. Ein 1:2 wäre zu diesem Zeitpunkt aber mehr als glücklich gewesen, bei etwas mehr Entschlossenheit im Abschluss hätet der DSC zu diesem Zeitpunkt schon deutich höher führen können.

Das besorgte 3 Minuten nach der Pause Kevin Taylor, der bei einem Konto den Poppenbütteler Torwart aussteigen ließ und aus spitzem Winkel zum 3:0 vollendete. Die Wende im Spiel dann nach etwa 60 Minuten. Zum einen durch den Anschlusstreffer der Gastgeber durch Jonny Penschow, zum anderen durch die Folgen des eingangs erwähnten Rumpfkaders: bei einigen Hanseaten machte sich jetzt bemerkbar, dass es ihnen im vergangenen Jahr an Spielpraxis und damit in dieser Saison noch an ausreichender Kondition mangelte, der bis dahin souverän agierende Innenverteidiger Noel Braun musste wegen wieder auftretender Rückenbeschwerden ausgewechselt werden, mit der Auswechslung von Sturmspitze Leroy Barkow ging zudem eine zentral wichtige Anspielstation auch für hohe Bälle verloren. All dies führte dazu, dass die bis dahin gut funktionierende Statik und Balance im Dulsberger Spiel verloren ging. In der Folge ging es hin und her, wobei die Gastgeber diesmal zunächst erfolgreicher zu sein schienen. Wie in der 1. Halbzeit waren dabei Standards von ausschlaggebender Bedeutung: die Bälle des auf Poppenbütteler Seite eingewechselten Muled Nawabi sorgten immer wieder für Verwirrung im DSC-Strafraum. Mit einem Doppelschlag in der 70. und 74. Minute gelang den Gastgebern dann der Ausgleich, während den Dulsbergern in der 73. Minute nach einem Foul an dem erneut durchbrechenden Taylor der eigentlich fällige Elfmeter versagt blieb.

Die Hanseaten bissen sich aber ins Spiel zurück und gingen in der 82. Minute durch den zweiten Treffer von Deniz Topal mit 4:3 in Führung, Ausgangspunkt war wieder ein Standard, den Arjan Koci auf den 2. Pfosten geschlagen hatte. Wer jetzt auf Dulsberger Seite an die Entscheidung gegalubt hatte, wurde in der 88. Minute enttäuscht: nach einem Freistoss aus dem Halbfeld gab es wieder ein Durcheinander in der DSC-Abwehr, über den hieraus resultierenden Elfmeter-Pfiff konnte selbst unter den Hanseaten keine Einigkeit erzielt werden: hatte sich Poppenbüttel-Kapitän Leon Abee beim Abwehrversuch von Niko Ljiljak clever vor den Ball geworfen oder Ljiljak, ohne Absicht den Ball zu spielen, gefoult? Egal: Penschow verwandelte für die Gastgeber zum 4:4.

Legt man die gesamte Spielzeit zugrunde, war der DSC Hanseat - solange die Kräfte reichten - die bessere und spielerisch reifere Mannschaft, insofern gibt es gute Gründe, von 2 verlorenen Punkten zu sprechen. Andererseits zahlte sich auf der Zielgeraden des Spiels die Konditionsarbeit der Gastgeber aus einem Trainingslager aus, die durchaus noch zu einem Heimsieg hätte reichen können, daher können die Dulsberger das Unentschieden durchaus auch als Punktgewinn betrachten. In jedem Fall gibt dieses Spiel allen Grund, auf eine erfolgreiche Saison zu hoffen.

In der kommt es am kommenden Dienstag um 19 Uhr auf dem Sportplatz Vogesenstrasse in der 2. Runde des Lotto-Pokals zum Duell mit dem Landesliga-Aufsteiger Alsterbrüder, am kommenden Sonntag (7.8.) erwarten die Hanseaten um 11:15 Uhr an der Vogesenstrasse Bramfeld II.

Der DSC Hanseat spielte mit: Seidi - Ertugrul, Braun (Wagner), Lenard Barkow, Niko Ljiljak - Topal, Gülaz - Ekinci (Igor Ljiljak), Koci, Taylor - Leroy Barkow (Klimenkow)


Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 30.07.2022 um 20:30 von: (Aktueller Stand vom 04.08.2022 um 23:31)
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